Chronik der EIFELKNAPPEN

TEIL 1

Wir schreiben das Jahr 1972. Ganz Fußballdeutschland ist verseucht mit Fans von diversen nicht nennenswerten Vereinen.....-ganz Deutschland, nein!!!

Ein kleiner fußballbegeisteter 10-jähriger Junge aus Ittel sah zusammenmit seinem Vater das Pokalendspiel Schalke gegen Kaiserslautern. Sein Name war Gerd Strellen. Und da sein Vater Helmut Lauternfan ist, mußte er ja Schalke die Daumen drücken. Schalke gewann 5:0! und Gerd war von jenem Tage an ein Knappe. Mit seiner Leidenschaft blieb er viele Jahre lang alleine, ja er wurde sogar wegen seiner Leidenschaft oft verspottet; waren doch die Fans dieser Jahre eher bei anderen Vereinen, die in diesem Schriftwerk nicht unnötig oft erwähnt werden sollen, angesiedelt.

Aber Gerd war auch von je her ein begeisterter Fußballspieler. So verbringt er seine Karriere seit vielen Jahren schon bei der SG Gilzem/Idesheim. Dort machte man einmal in der Saison 93/94 eine Mannschaftsfahrt nach Maischoß. Auf dem Tagesprogramm stand auch der Besuch des Bundesligaspiels Bayer 04 Leverkusen gegen den FC Schalke 04. Bemerkenswert an diesem Spiel war einmal die Tatsache, daß Jens Lehmann in der ersten Halbzeit 5(!) Äffchen kassierte und mit der S-Bahn nach Hause fuhr. Zum anderen waren auch ein gewisser Christian Koster (genannt Koster), Dietmar Peters (genannt Frigo oder Diddi) und Jürgen Schmitt (genannt Fritz -wieso der so heißt weiß keiner-) mit von der Partie. Die drei waren so von Schalke angetan, daß auch sie Knappen sein wollten.

Und es kam der 6. Mai 1994. Nachdem man ausgiebig im Festzelt der Idenheimer Kirmes getagt hatte fuhren die Vier mit einigen Zendscheidern in einem Bus nach München um sich eine 2:0-Niederlage von Schalke gegen einen ortsansäßigen Angeberverein anzuschauen. Im "Schwarzen Adler" wurden dann auf Bierdeckeln erste Vorverträge zur Gründung eines Fan-Clubs geschlossen. Bemerkenswert an dieser Tour war, daß Gerd Strellen soviel trank, bis er einen Lachkrampf bekam und sich von oben bis unten belachte. Da man ihn ja schlecht in eine Waschstraße schicken konnte, wurden die gröbsten Brocken mit einem Autostaub- sauger entfernt.

Im Jahr darauf kam es zu einer weiteren enormen Tour nach München. Diesmal schaffte man das Kunststück, sich zweimal hintereinander auf der Autobahn fotografieren zu lassen. Zu allem Übel hatte man einen Plattfuß, aber da man ja Gerd Strellen als Ford-Mann dabei hatte, alles kein Problem! Leider verlor Schalke mit 4:0 und aus Rache reichte Frigo Herbert B. aus G. heißen Kaffee zur Erfrischung bei 30°C im Schatten!

Am 1. August 1994 war es dann soweit. Gerd hatte es geschafft; er war nun offiziell nicht mehr allein. Im Gasthaus "Dichter" zu Gilzem wurde der S04 Fan-Club "Die Eifelknappen" ins Leben gerufen; bestehend aus den Mitgliedern Gerd, Koster, Frigo und Fritz. Standesgemäß wurde natürlich auch eine Satzung verfasst, aus der hervorgeht, welchen Fußballverstand die Vier hatten und haben. In weiser Voraussicht hatte man damals schon Europapokalheimspiele als Pflichtveranstaltungen mit in die Satzung aufgenommen!

Es folgten einige Besuche auf Schalke, über die der Verfasser zur Zeit leider noch keine Informationen besitzt.

Dann kam die äußerst erfolgreiche Saison 95/96. Zu dieser Zeit war Andreas Junk (genannt Schiefer) noch Fan des oben erwähnten Angeberclubs aus München. Aber er schwor, daß wenn dieser Club Andy Herzog kaufen würde, er auch ein Knappe würde. Er wurde.

Und wieder einmal war Idenheimer Kirmes, und der S04 spielte wieder einmal gegen den schon mehrfach erwähnten Trottelclub aus Süddeutschland. Es war der 11. Mai 1996. Wieder einmal waren die Fünf auf Schalke und erlebten nach einem 30-Meter-Schuß von Olaf Thon und dem 2:1 von Andreas Müller in der 90.sten Minute eine Sternstunde des S04. Der S04 war DRITTER in der Abschlußtabelle und zum ersten Mal nach 19 Jahren wieder international. Jeder nahm sich ein Stück des nun heiligen Rasens des Parkstadions mit nach Hause. Auf dem Weg nach Hause hat Gastknappe Heinz Roth (genannt Hinz) auch eine Sternstunde gehabt und sich ins CD-Fach übergeben. Frigo, Fritz und Christian Lutze (genannt Chrisi, das Hirn) als Gastknappe blieben in Gelsenkirchen. Dort sind ihnen Jens Lehmann, Magic Prus und weitere Spieler begegnet! Geschlafen haben die drei im vornehmen und stilvollen Ambiente eines Bankautomaten-Vorraumes einer City-Bank. Zurück kamen sie anderntags mit einem Wochenendticket der Bahn.

Dann kam die äußerst stressige und noch erfolgreichere Saison 96/97. Neben den obligatorischen Besuchen von Bundesligaheimspielen kamen nun auch UEFA-Pokalspiele hinzu. Zum Heimspiel gegen die Münchner Trottel war auch erstmals Gastknappe Frank Scholer (genannt Scholle, wie sein Bruder) mit von der Partie. Danach wollte auch er irgendwann einmal ein Knappe sein. Beim Heimspiel gegen den HSV hatte Gastknappe Edgar Becker (genannt Eed) in der Nordkurve einen guten, verständnisvollen, warmherzigen Freund fürs Leben gefunden.

Es kam die erste Runde im UEFA-Cup gegen Roda Kerkrade. Beim Hinspiel am 10.9.96 auf Schalke war Koster natürlich in Urlaub. Das Spiel wurde mit 3:0 gewonnen. Das Rückspiel in Kerkrade endete mit 2:2 und der S04 war in der zweiten Runde. Der amtierende Trainer von Roda, Huub Stevens, blieb im UEFA-Cup und wurde danach amtierender Trainer auf Schalke.

In der zweiten Runde ging es gegen Trapzonspor. Beim 1:0 Heimspielerfolg auf Schalke am 15.10. 1996 waren allerdings mehr Türken als Schalker im Parkstadion. Das Rückspiel in der Heimat der Döner endete nach großem Kampf mit 3:3 und die Sensation sollte ihren Lauf nehmen.

In der dritten Runde ging es zunächst nach Brügge. Dort wurde zwar mit 2:1 verloren, doch mit einem 2:0-Sieg in strömenden Regen wurde am 3.12.1996 das Viertelfinale erreicht.

Nun wurde es so langsam ernst. Am 4.3.1997 kam Valencia nach Schalke und wurde mit 2:0 nach Hause geschickt. Das Rückspiel am 18.3.1997 sollte zu einem Höhepunkt der Ausflüge der Knappen werden. Chrisi war zu dieser Zeit als 6. Knappe mit dabei, doch sollte dieses Gastspiel nicht allzu lange dauern, und er wurde wegen Unzuverlässigkeit unehrenhaft wieder gefeuert. Die Tour begann mit einer Party beim Frigo im Gartenhäuschen. Außer Koster und Gerd gaben die anderen wieder mal alles. Dann ging es von dort aus nach Düsseldorf -Gerd fuhr- und per Flugzeug nach Valencia. Und da dort so was wie Kirmes war genehmigte man sich bei angenehmen 27°C einen Frühschoppen der es in sich hatte. Und da Gerd ja nun mal ein Mann von Welt ist, stellte sich heraus, daß er auch voll die Ahnung von Paella hat,hihihihi..... Vom Frühschoppen ging es dann ins Stadion. Das Spiel endete mit 1:1 wobei Youri Moulder mit seinem Tor seinen vorläufig letzten großen Europapokalauftritt haben sollte. Kurz vor Ende der 1.Halbzeit hatten die Eifelknappen ihren ersten großen Fernsehauftritt. Von nun an war man auch eine Größe in der deutschen Fernsehlandschaft. Nach dem Spiel ging es sofort wieder mit dem Flieger zurück nach Düsseldorf. Von dort fuhren die Sechs mit der Bahn nach Speicher, wobei man mit Entsetzen feststellen mußte, daß die Fahrpläne der Bundesbahn mitunter für Eifelaner sehr kompliziert gestaltet sein können. Nach all diesen Strapazen war natürlich noch ein Spätschoppen beim "Dichter" Pflicht, wo Koster sich noch die Haare schneiden ließ.Aber viel geholfen hats nicht.

Zum Halbfinale gegen Teneriffa am 8.4.1997 in Teneriffa war ein offizielles Treffen beim Dichter angesetzt worden. Das Spiel wurde mit 1:0 verloren, und Diddi hatte beim verschossenen Elfmeter von De Kock einen ziemlichen Ausraster. Diesen hatten auch Ewald Lienen und Jupp Heynckes nach dem Spiel als sie ziemlich dummes Zeug wegen zweier roter Karten gegen Teneriffa von sich gaben. Das spannende Rückspiel am 22.4.1997 wurde nach Verlängerung mit 2:0 gewonnen und wir waren im Endspiel.

Das Finalhinspiel fand am 8.5.1997 in Gelsenkirchen statt. Wir hatten diesesmal einen Sitzplatz in Block W und hatten beste Sicht aufs Mailänder Tor als Wilmots in der 70.sten Minute für eine kleine Sensation sorgte. Fritz,Diddi und Scholle hatten auf dieser Fahrt unerklärlichen Harndrang, was dazu führte, daß sie auf einer Bundesautobahn unfreiwillig joggen mußten. Außerdem war Kosters Chef, Hinz und Hinz sein Cousin Christian dabei.

Zum Rückspiel in Mailand am 21.5.1997 fuhren die Fünf zunächst nach Gelsenkirchen um dann mit der Firma Tücks aus Prüm(!) in einem absoluten Luxusbus, in dem sonst nur Schulkinder gefahren werden, zu einer 15 stündigen Odyssee aufzubrechen. In Mailand hatte man dann Glück mit den Karten und das Fußballfest konnte beginnen, zusammen mit 25.000 Knappen im Giuseppe Meazza Stadion, was man zu als eine der großartigsten Fußballarenen der Welt bezeichnen kann. Vorm Spiel hatte man sich mit den anderen Knappen am Domvorplatz getroffen. Beim Mittagstrinken zeigte Koster einen Zaubertrick, indem er ein Trinkglas nach Einnahme von Ramazotti wieder randvoll mit Mageninhalt machte.

Bis zur 85.sten Minute hielt der Schalker Abwehrbeton, und eine Sensation war in greifbarer Nähe. Doch dann traf Zamorano und es kam zur Verlängerung. Doch die nerverzereißende Spannung erreichte ihren Höhepunkt im Elfermeterschießen, als Lehmann gegen Zamorano hält, und Winter verschießt, hängt alles an Wilmots. Als er trifft kennt der Jubel keine Grenzen mehr. Nach eigener Aussage von Gerd konnte er 2 Minuten nach dem Ende aufgrund einer feuchten Trübung seiner Augen nichts mehr sehen. Als man aus dem Stadion kam wollte man noch in Mailand zünftig feiern, doch in der Stadt war tote Hose. Als feierte man im Hotel bis dem Morgen graute. Dann ging es wieder überglücklich zurück über die Alpen.

Die Saison 97/98 begann dann wieder Schlag auf Schlag. Erster Höhepunkt war der 2:1 Sieg über Leverkusen. Dann am 9.8.1997 der 1:0 Sieg zuhause über Dortmund, durch ein Tor von Anderbrügge in der 86.sten Minute. Dieses Spiel schauten Gerd, Scholle und Koster beim Gerd in Trimport, wo auch im Anschluß ein Siegergrillen stattfand, bei dem sich Scholle schwer am Knie verletzte (schuldlos!).

Am 30.8.1997 fuhren wir auf Schalke und sahen einen souveränen 2:0 Sieg über Gladbach. Vorm Spiel trafen Gerd, Schiefer, Fritz und Frigo auf YYYYYYves Eigenrauch.

Am 23.9.1997 ging es dann zur 2.Runde im DFB-Pokal nach Trier. Dort wollten wir es den Hornis aber mal richtig zeigen. Trier schied dann im Halbfinale gegen Duisburg aus........ .

Es folgten Fahrten zu den UEFA-Cup Heimspielen gegen Split am 16.9.1997, gegen Anderlecht am 21.10.1997, und gegen Praga am 9.12.1991, wovon dem Verfasser leider noch Informationen fehlen !

Am 19.12.1997 spielte der S04 in Doofmund. Wir hatten Weihnachtsfeier vom Sportverein beim Dichter. Dabei erzielte Jens Lehmann in der 93.sten Minute per Kopf den 2:2 Endstand, was unserem Nikolaus Bonni und allen anderen Dortmunder Warmduschern die Stimmung vermieste.

Am 31.1.1998 ging es wieder auf Schalke, diesmal gegen Lautern. Mit dabei waren diesmal auch Gästefans: Rainer Möhs (genannt Möhs), Jupp Biesdorf (genannt Biesdorfs Jupp) und Andreas Kraus (genannt Krousen Ändi). Außerdem mit dabei war Micheal Neises (genannt Höser Mösch). Bereits in Prüm hatten einige bereits alles gegeben. Biesdorfs Jupp hatte natürlich traditionsgemäß eine Flasche Schnaps dabei. Auf der Fahrt nach Gelsenkirchen wurde von Seiten der Autobahnpolizei ein Bild von Deutschlands schönstem Ford-Verkäufer geschossen. Möhs stellte unter Beweis, daß Autobahnraststätten gar nicht so teuer sein müssen wir ihr Ruf; ja teilweise bekommt man dort Baguetts umsonst. Nach einem 1:1 ging es dann ohne Umweg zum Preismaskenball zum Herrig. Höser Mösch war so glücklich darüber wieder heimischen Boden unter den Füssen zu spüren, daß er beim Aussteigen in Meckel die Erde küsste. Koster nahm den Transit mit nach Hause,und blieb mit Kraftstoffmangel liegen, weil angeblich ein Ford-Fachmann im Suff behauptet hatte:" Lo aß noch saat Sprit dran". Am anderen Morgen traf man sich zum Training im Königswäldchen bei satten -10°C! Und Gerd lief 4(!) Runden tapfer mit. Zur Belohnung spielt er jetzt wieder in der ersten Mannschaft.

Am 3.3.1998 ging es wieder über die Alpen. Und wieder war es Mailand; nur diesmal mit Ronaldo. Mit dabei war Kosters Schwager Stefan (genannt Stefan) und Scholle, der nach dieser Fahrt endgültig sechster Knappe (Chrisi war mittlerweile weg) werden sollte. Die Strecke wurde diesmal von der Meibrück ausgehend mit Transit-Power in guten 8 Stunden (inkl. Pausen) bewältigt. In Mailand angekommen chauffierte uns Koster in Manier eines italienischen Taxifahres durch Mailand, bis zu dem Hotel, wo unsere Karten hinterlegt waren. Dummerweise hatten wir jetzt unsere Karten doppelt. Aber kein Problem, wir haben die überschüssigen Karten vorm Spiel auf´m Schwarzmarkt zu einem überwältigenden Preis verscheuert....... . Tagsüber trafen wir uns mit ca. 10.000 Knappen vorm Dom. Es war supertolles Wetter, und Gerd als Mann von Welt wieß uns auf die wirklich ansehnlichen Mailänderinnen hin.Beim Versuch Dosenbier zu kaufen (Gerd hatte vorher statt 5 Dosen für 10000 Lire auf 6 Dosen für 12000 Lire gehandelt!) machte Schiefer die Entdeckung, daß es unter diesen Händlern doch das eine oder andere schwarze Schaf gibt- viele Grüße an Raimund Eichner....-.

Dann gings wieder mit einer S-Bahn, einem ICE gleichzusetzen, zurück ins Stadion. Dort sahen wir eine knappe und unverdiente 1:0 Niederlage. Nach dem Spiel wurden wir noch etwa 45 Minuten im Stadion festgehalten. Wie sich herausstellte diente das dem Zweck, daß einige Mailänder Spinner ungestört deutsche Autos zerstören konnten. Wie durch ein Wunder war unser Transit unverletzt geblieben. Als uns dann die Polizei zu verstehen gab, daß diese Spinner wieder zurückkämen, hielten wir es für angebracht, wieder nach Hause aufzubrechen. Dort (auf der Meilbrück) waren wir wieder gegen 9 Uhr morgens um Kaffee zu trinken. Dann hatten wir die glorreiche Idee noch zum Dichter zu fahren, aber nur um einen! zu trinken. Gegen 14 Uhr waren wir alle ziemlich breit, außer Koster, der war an diesem Tag einfach unkaputtbar. Aber zum Glück hat Nicole Strellen dem Treiben ein Ende gesetzt.

Seit Februar 98 sind wir zudem noch dem Dachverband der Schalke-Fan-Clubs angegliedert.

Das Rückspiel 14 Tage später auf Schalke sollte sich zu einem wahren Krimi entwickeln. Zwar stand natürlich wieder die Null, aber das reichte natürlich nicht. Mit dem Schlußpfiff aber wurden die Schalker durch Michael Goosens mit dem 1:0 erlöst. Verlängerung. In einem einzigen Moment der Unaufmerksamkeit gelang Inter das 1:1 kurz nach Wiederbeginn. Schalke gab zwar noch alles, doch vergebens. Mit dem ersten Europapokalheimgegentor das Aus. Ein Schuldiger war auch schnell gefunden: Gerd Strellen. Einmal nicht dabei, schon wars passiert. Er befand sich zu dieser Zeit auf Firmenkosten in Indien; Ford, die tun halt was...!

Fahrt nach Bochum?????

Am 09. Mai 1998 fuhren wir zum letzten Spieltag auf Schalke gegen Bielefeld. Tags zuvor hatten sich Fritz, Frigo und Scholle zu einem bayerischen Nachmittag bei Frigo getroffen, und so sahen sie samstags auch aus. Damit alles am Samstag feiern konnte, hatte man Mario Biesdorf als Fahrer engagiert. Man hätte aber besser einen schriftlichen Vertrag mit dra- konischen Konventionalstrafen schließen sollen um bei Abfahrt nicht ohne Fahrer dazu- stehen ......

Schalke mußte gewinnen um sicher wieder international zu sein und lagen prompt 0:1 zurück. Doch in der 78. Minute fiel Ingo Anderbrügge im Bielefelder Strafraum. Marco van Hoogdalem verwandelte seinen 2. Elfmeter an diesem Tag. Schalke hatte den Eurohattric ge- schafft. Frigo und Scholle kletterten über den Zaun der Nordkurve um vor der Ehrentribüne mit der Mannschaft zu feiern. Fritz, der sich zu diesem Zeitpunkt in einem Paralleluniversum befand, und Koster als sein Aufpasser, griffen über die Südkurve an. Frigo und Scholle schafften es, die Stelle im Rasen ausfindig zu machen, wo Ingo gefoult worden war. Heiliger Rasen wächst nun in Idenheim und in Gilzem. Abends ging es aufgeflaggt zur Idemer Kirmes, wo alles im Guildo-Fieber war. Ein weiterer Höhepunkt dieser Saison war, daß der FC Köln und Toni Polster endlich abgestiegen waren.

In der fußballfreien Zeit ging es zum Fan-Club-Turnier nach Oberweis. Aus Schalke war Ehrengast Heiner Kördell gekommen. Wir waren ohne Koster gekommen aber dafür mit Höser Mösch und Peter, die Kette, Gotto. Aufgrund brütender Hitze wuchs Schiefer über sich hinaus und würde mit Abstand bester Ergänzungsspieler - er machte keinen (!) einzigen Fehler. Der Rest war ohne Vorbereitung nicht richtig in Form; dazu kam, daß Fritz und Frigo wegen ihres Transfers zum SG Nimstal unter starkem seelischen Druck standen. So zum Beispiel wenn Denker und Lenker Gerd Fritz über die linke Seite schicken wollte: "Fritz, gehst de?" "Nö". So verloren wir gegen die späteren Sieger aus Wils (Lux!) mit 2:0, un gegen Oberwesel mit 1:0. Moselpower Trier wurde jedoch prestigeträchtig mit 4:0 abgeschossen. Ebenso würde mit 2:0 gegen Velbert gewonnen, wobei man sagen muß, daß diese Mannschaft soviel Grips hatte wie der Spielball. Im Spiel um Platz 5 verloren wir unglücklich mit 2:1 gegen Mersch (Lux!)

Am 05. Sept. ein weiterer Höhepunkt der Knappengeschichte. Die Hochzeit von Schiefer. Wir hatten uns extra maßgeschneiderte Ausgehanzüge anfertigen lassen - und der Erfolg gab uns recht. Neben dem Brautpaar zweifelsohne ein optische Bereicherung der Veranstaltung. Nach der äußert stimmungsvollen und ergreifenden Messe, die auf einem hohen musikalischen Niveau stand, in Meckel ging es dann nach Wolfsfeld. Dort wurde ausgiebig und deftig gefeiert. Nach dem Essen wurde der Brautschuh versteigert und beim obligatorischen Umdrehen des Bräutigams mußten wir feststellen, daß Schiefer mit Abstand unser (ge)wichtigster Knappe ist. Mit der Zeit kristallisierte sich der harte Kern heraus, wozu unter anderem Solveigs Handballkolleginnen, Schiefers Verwandschaft, wir und eine Botschafterin des FC Hansa Rostock Fan-Clubs "Die Robbenficker" Beate Hüser aus Münster gehörten. Sie schaffte es, Gerd, Scholle und Frigo mit Unmengen an Kümmerling und Bier fertig zu machen. Jeden einzeln und nacheinander!!!! Dafür haben wir sie zum Ehrenmitglied ernannt. Nachdem sie mit Frigo fertig war, hatte dieser einen heftigen Lachanfall auf der Toilette. Aber zum Glück hatte er eine Krawatte an, sodaß die Kloschüssel sauber blieb. Als es wieder fast hell wurde, fuhr Fritz uns mal eben schnell im 2.Gang bei 5000 Umdrehungen nach Hause. Dafür fuhr er zunächst über Gilzem (!), dann nach Idenheim, um dann in Trimport bei Gerd zu schlafen !!!

Am 15. Sept. ging es wieder auf Schalke gegen Prag. In einem schlechten Spiel gewann der S04 mit 1:0 durch Wilmots. Die meiste Stimmung in der Nordkurve entstand wegen plan- losen Ordnern. Das Rückspiel verlor der S04 unglücklich im Elfmeterschießen. Zu allem Überfluß war man eine Woche vorher gegen Doofmund im DFB-Pokal ausgeschieden und in der Bundesliga lief es alles andere als gut.

Am 26. Sept. fuhren Gerd, Koster, Scholle und Dennis Scholer, genannt kleiner Scholle, auf Schalke um einen wichtigen Sieg gegen Leverkusen zu sehen. Leider sollte sich dieser Wunsch nicht erfüllen und die Schalkepremiere vom kleinen Scholle ging daneben.

Am 17. Okt. wollte man die Bayern mal wieder schlagen, doch wiederum verlor man nach gutem Spiel mit 1:3. Herausragende Ereignisse an diesem Tag waren Frigos Schwester in der Nordkurve und das Oktoberfest auf der Meilbrück, wo man sich nach allen Regeln der Kunst den Helm verbogen hat.

Am 12. Nov. fuhren Frigo, Fritz und Scholle zu Gerds Geburtstag nach Trimport. Nach einem kleinen gemütlichen Umtrunk (Fritz z. B. hatte als Abschluß eine Flasche Sekt geext!) und hitzigen Diskussionen über fußballpsychologische Grundsätze in Kreisklassen, z. B. D IV, ging es noch zum Scholle wo der Abend morgens ein Ende fand.

Am Ende der Hinrunde ging es nochmal auf Schalke gegen die Löwen aus München. Frigo und Höser Mösch waren schon tags zuvor nach Münster zu Frigos Schwester gefahren. Nach immensem Umtrunk wollte man dort übernachten. Aber weil Frigos Schwester die seltsame Angewohnheit hat, Sofas aus dem Fenster zu werfen und laut zu sprechen, zog Mösch es vor, doch besser im Krankenhaus von Münster zu schlafen. Samstags kamen die anderen auf Schalke. Fritz und Scholle hatten auf der Fahrt schon ordentlich Wein vernichtet und im Stadion ging es mit frischem Veltins weiter bis Frigo kam und eine schier unglaubliche Geschichte erzählte (s.o.)

Unschöne Szenen gab es im Stadion als die Aufstellung bekanntgegeben wurde. Es waren dieselben Probleme und Ansichten wie die am 12.11, nur auf einer anderen Ebene. Schalke schaffte mit 10 Mann + Martin Max ein 2:2 und zeigte ab der 70. Minute was geht, wenn man nur will. Auf der Heimfahrt hatten die meisten ordentlich Durst und so wurde kurz auf der Meilbrück haltgemacht. Den gleichen Gedanken hatten die Möhs-Brüder und Frank Roth, die gerade mit ihrem Traktor vom Betzenberg kamen. Nach einem kurzen Boxenstop an der Theke mußte Frigo noch zum Herrig um sich dort einer Balsamkur zu unterziehen. Höhere Strellenmächte hinderten Scholle daran es ihm gleich zutun.

Tags darauf ging es zur Bezirksverbandweihnachtsfeier nach Speicher zum Klaus. Die Bescherung begann aber bereits vor dem Bahnübergang in Speicher. Dem unbekannten Spender im roten AUDI sei an dieser Stelle noch einmal gedankt. In Speicher trafen wir Zeitgleich mit Jiri Nemec ein. Ein netter Kerl, redet nur zuviel. Das Treffen und der Nachmittag mit ihm waren auf jeden Fall eine tolle Sache und ein unvergeßliches Erlebnis.

Bei einer Tombola gewann Koster neben Hauptpreis, einem Trikot von Nemec, mit 4 weiteren Losen noch 5 Preise! Ansonsten haben wir dort angeknüpft und weitergemacht wo wir auf der Meilbrück aufgehört hatten.

In der Saison 98/99 zeichnete sich unser Club besonders dadurch aus, daß viele Leute wenig Zeit hatten.

Ein besonderer Höhepunkt war die Saisonabschlußfahrt nach München im Mai ´99. Im Spiel gegen die Löwen ging es um die goldene Ananas. Im mit 23.000 Zuschauern fast ausverkauften Olympiastadion siegte Schalke in einem sensationellen Trainingsspiel mit 5:4. Sogar Hami traf, bevor er uns dann in Richtung Dönerland verließ, schade, schade, schade...... Ein besonderes Highlight im Olympiapark stellt die überall präsente, höfliche zuvorkommende, nette, rücksichtsvolle Polizei des Freistaates dar. Man sollte denen und dem bayerichen Verfassungsschutz vielleicht mal den Tip geben, daß nicht alle auswärtigen Fußballfans rechtsradikale Schläger und Hooligans sind! Aber vielleicht lag es ja auch an der Sonne. Nach dem Spiel ging es sofort und ohne Umwege und aufgeflaggt in den Löwenbräukellerbiergarten. Dort blieben wir bis 1 Uhr, was soviel heißt wie bis zum SCHLUß . Die Bedienzenzi präsentierte uns die Gesamtrechnung mit den anerkennenden Worten:" Jo mei, dääß hät i eu net zuatraut, Buam!"; und der Geschäftsfüher gab noch ne Runde Obstler. Zwischenzeitlich waren Gerds Schwiegertante Uschi und ihr Fastex-ehemann-odersowas Franz zu uns gestoßen, und nachdem wir dann im Slalomstil (besonders Gerd) den Biegarten verlassen hatten, versuchte Onkel Franz noch was zu trinken ausfindig zu machen. Hat er aber zum Glück nicht, und so gingen wir in unser Hotel Heia machen. Ungläubige und anerkennende Blicke trafen uns, als wir morgens um 10 Uhr wieder zum Frühschoppen im Löwenbräukellerbiergarten antraten. Nach ekelhaftem Weißwurschtfrühstück ging´s wieder nach Hause. Dummerweise war Alk alle, uns so mussten BeckerEd, Scholle und Frigo sich mit einem Pfund Löwenbrise wegbeamen, bis die nächste Tanke kam, um die Biervorräte wieder auf Vordermann zu bringen.

Die Saison 99/2000 begann mit einer Fahrt nach Leverkusen in brütender Hitze. Aber zum Glück is ja en Dach über der Bayarena. Spiel verloren, und überhaupt lief die ganze Saison sowohl von Seiten des Vereins, als auch von unserem Club, alles andere als doll. . . . . . .

Höhepunkt war wohl der Neujahrsempfang beim Dichter. Nach traditionellem Wildschweinessen ging es auf die Kegelbahn. Dort entpuppten sich einige als wahre Kegelkünstler- besonders wenn es darum ging die Kugel nicht auf der Bahn zu halten. Von Glück können wir reden, daß unser Kegelweltmeisterwirt Klaus konditionelle Schwächen offenbarte. Gegen 5 Uhr schlief er nämlich an seiner Theke, und man mag es sich kaum ausmalen, wie wir ausgesehen hätten, wenn er immer pünktlich Alkohol gebracht hätte.

Aus Karrieregründen schied unser Koster leider bei uns aus--hope we see you again !!!!!!!

Vorbereitung auf die Saison 2000/2001-SCHOCK!! Andy Möller kommt. Ich glaube dieses Trauma hat unser Frigo bis heute nicht verarbeitet. Aber ruhig Dietmar, wir sind ja bei dir. Und der Erfolg läßt nicht lange auf sich warten.

Anfangs der Saison als Strohfeuer belächelt, gelingt Sieg nach Sieg.Schalke beißt sich oben fest! Und wird Herbst- und Wintermeister. Die Gelb-Schwarze Biene Maja Pest zu Hause in der Westfalenkloake mit 4:0 düpiert. Im Pokal wieder gegen Majas Brüder gewonnen. Die Neider und Nichtgönner alle zu nennen, würde jeden Server sprengen. Dazu ein Beispiel: Schalke gewinnt clever und überlegen mit "nur" 1:0 in Magdeburg. Ausgerechnet die Mitläufer des "Vereins der Arroganz" aus München lästern über einen knappen Sieg. Womit wir beimThema wären. Der11.November 2000, Parkstadion, Hitzfelds Marionetten 2mal in Führung, Möller schießt sein erstes Tor für Schalke, wir gewinnen 3:2. Geil!!! Geil war auch ein Bayernassifan in der Nordkurve, der aus lauter Arroganz oder Dummheit sich beim 1:0 für Bayern nicht nur gefreut, sondern auch alle Schalker um ihn herum vernannt hat. Glück für ihn, daß er nur mit literweise gelbgrüner,glibberiger Rotze eingeseift wurde. Ja so sans halt die Bayernfans......

Danach ging es aufgeflaggt nach Meckel auf die Kirmes und zu allem Überfluss hatte unser Gerd auch noch um 12 Uhr Geburtstag!! Total rack!! Augenzeugenberichten zufolge wurden Gerd und Scholle sonntags auf einem Sportplatz gesehen; schade nur, daß die zwei davon nichts mehr wissen...

Der Neujahrsempfang 2001-zum ersten mal als Wintermeister- hatte seinen absoluten Höhepunkt darin, daß unser Club eines neues Mitglied bekam: ALBI (genannt Albi) . Schon öfter als Gastknappe dabei, nun richtig. Andere Leute hatten auch ihren Höhepunkt.

Und dann wäre da noch unser Herbert Thies (genannt Herb), er ist als 7. Mitglied in der Mache.